Von Leon Wempner (Head of Data Analytics)
Usercentrics ist ein in Deutschland gegründetes Unternehmen und betreibt die weit verbreitete gleichnamige Consent Management Platform (CMP). Kürzlich wurde die neue Version 3 veröffentlicht. Während die Version 2 noch auf einem sogenannten Browser-SDK basierte, hat das Unternehmen in die technologische Infrastruktur investiert und mit der neuen Version die Performance erheblich gesteigert. Ein Browser-SDK lädt in der Regel zu Beginn einer Session eine große Menge an Ressourcen, wie Bibliotheken, Skripte und Daten (kurz: Datenpaket), die dann im Browser verarbeitet werden. Die Idee dahinter ist, initial eine kritische Menge an Daten zu laden, um während der Session alles sofort verfügbar zu haben – getreu dem Motto: “Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.” Dieses Vorgehen hat seine Berechtigung, etwa bei Web-Apps oder Single Page Applications, die auf diese Weise betrieben werden. Im Fall von Usercentrics führte die zunehmende regulatorische und technologische Komplexität jedoch dazu, dass das Datenpaket immer umfangreicher wurde. Dies hatte negative Auswirkungen auf die Seitenladegeschwindigkeit, das Scoring von Google Lighthouse, die Core Web Vitals und somit mittelbar auf das technische SEO. Die Kritik aus dem Markt blieb nicht aus, woraufhin Usercentrics reagierte und eine Lösung entwickelte, bei der wesentliche Teile der Logik in eine Backend-API verlagert wurden. Dieses neue Konzept ermöglicht es, Endanwender:innen ein maßgeschneidertes Datenpaket bereitzustellen. Statt alle Assets bereits zu Beginn zu laden, werden nun die Komponenten dynamisch genau dann geladen, wenn sie benötigt werden.
Wie hoch ist der Performance-Gewinn?
Die Version 3 reduziert das Datenpaket um etwa 70 Prozent und senkt die Anzahl der Netzwerk-Anfragen um rund 60 Prozent. Dies führt zu einer deutlich verbesserten Seitenladegeschwindigkeit, einem höheren Scoring bei Google Lighthouse und den Core Web Vitals, einer besseren Nutzererfahrung und kann potenziell zu einem besseren organischen Ranking sowie einem direkten, positiven Einfluss auf den Umsatz führen.
Was sollte bei der Migration beachtet werden?
Um Version 3 nutzen zu können, muss das entsprechende CMP-Skript ausgetauscht werden. Zudem sollte geprüft werden, ob die Webseite veraltete Methoden der Browser-UI-API verwendet.
Fazit:
Jede Sekunde zählt, insbesondere wenn es um die Ladezeit geht. Daher begrüßen wir den Schritt von Usercentrics und empfehlen, zeitnah auf die neue Version zu migrieren. Version 3 bringt zahlreiche neue Funktionen und Änderungen mit sich, die wir gerne im Rahmen der Migration gemeinsam evaluieren können.
Beispiel
Basierend auf den beiden Lighthouse-Berichten lässt sich erklären, warum das Usercentrics v3 Skript eine bessere Bewertung erzielt als das v2 Skript:
- Reduzierte Total Blocking Time (TBT): In v3 ist die Total Blocking Time auf 160 ms gesunken im Vergleich zu 180 ms bei v2. Dies deutet darauf hin, dass die Skripte in v3 effizienter ausgeführt werden und weniger Zeit benötigen, um den Hauptthread zu blockieren. Dies führt zu einer besseren Performance insgesamt (v2 mobil) (v3 mobil).
- Verbesserte Largest Contentful Paint (LCP): Das LCP wurde in der v3-Version von 5,5 s (v2) auf 4,9 s reduziert. Ein geringeres LCP bedeutet, dass das größte sichtbare Inhaltselement schneller geladen wird, was zu einer besseren Benutzererfahrung beiträgt (v2 mobil) (v3 mobil).
- Effizientere Nutzung von Ressourcen: Bei v3 wurde festgestellt, dass weniger blockierende Ressourcen im Vergleich zu v2 vorhanden sind. Dies hilft, die Seite schneller sichtbar zu machen, da wichtige Skripte und CSS effizienter gehandhabt werden. In v2 wurden viele blockierende Ressourcen identifiziert, die das Rendern verzögerten (v2 mobil) (v3 mobil).
- Optimierung der JavaScript-Ausführungszeit: In v3 wird die JavaScript-Ausführungszeit reduziert, was dazu führt, dass der Hauptthread weniger beansprucht wird. Dadurch wird der Gesamtaufwand für die Verarbeitung der Skripte minimiert und die Seite reagiert schneller (v3 mobil).
- Verbesserung der Ladezeit (First Contentful Paint – FCP): Das FCP blieb zwar bei 4,0 s, aber andere Ladezeiten wie der Speed Index wurden in v3 verbessert, was auf eine optimierte Ressourcennutzung hinweist (v2 mobil) (v3 mobil).
Zusammenfassend zeigt v3 eine Verbesserung in Bereichen wie TBT, LCP und Skriptausführung, was die Gesamtperformance und Nutzerfreundlichkeit der Webseite positiv beeinflusst. Das liegt größtenteils an effizienteren Skripten und weniger blockierenden Ressourcen, was typisch für die Weiterentwicklung eines SDKs von einer Version mit Fokus auf Funktionalität (v2) hin zu einer Version mit optimierter Performance (v3) ist.
Es ist entscheidend, Weiterentwicklungen von Consent Management Plattformen kontinuierlich einzubauen und zu nutzen, um Performance und Nutzererfahrung zu steigern. Die Migration auf Usercentrics V3 zeigt, wie technologische Innovationen die Website-Performance optimieren und damit auch die organische Sichtbarkeit nachhaltig verbessern können.
Julia WeißbachHead of SEO, SYZYGY Performance
Mit der V3 machen wir den smarten Schritt zu mehr Performance, ohne Abstriche bei der Qualität. Jeder eingesparte Datenabruf verbessert die Nutzerfreundlichkeit, schont wertvolle Ressourcen und unterstützt sowohl die monetären als auch die strategischen Unternehmensziele.
Leon WempnerHead of Data Analytics, SYZYGY Performance
Head of Data Analytics