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Fachbereich SEO

Jahresrückblick 2022

SEO Rückblick

Alle Jahre wieder ist es soweit und wir wagen einen Blick zurück, denn frei nach dem Motto Circle of Life, wie mein guter Freund Elton John zu sagen pflegt, haben wir wieder ein spannendes SEO-Jahr hinter uns gelassen. Das gibt uns die Chance, das Jahr 2022 einmal Revue passieren zu lassen und die Themen, die uns im SEO am stärksten beschäftigt, zum Haare raufen gebracht oder zu Freudentränen geführt haben, noch einmal in den Fokus zu rücken. Dafür verteilen wir auch in diesem Jahr wieder unsere SEO-Preise 2022 und wollen euch gar nicht lange auf die Folter spannen.

Der 1. Preis für „die beste Terminator-Imitation“ geht an die Künstliche Intelligenz

Lange, lange haben wir darüber gesprochen und mit Angst aber auch Spannung in die ferne Zukunft geschaut, um jetzt sagen zu können: Der Tag der Abrechnung ist gekommen! Ja, die KI ist auf einem Level, an dem wir nicht mehr drum herumkommen, sie zu nutzen, zu bewerten und Möglichkeiten zu finden, wie wir uns damit das Leben erleichtern oder auch erschweren können. Es wird also langsam Zeit, sein Team zu wählen: Team Connor oder Team Skynet! Ok, die Metapher hinkt etwas, aber wir werden wahrscheinlich nie wieder ein Thema finden, das uns so viel Raum für Terminator-Anekdoten gibt.

Doch schauen wir einmal realistisch auf das Ganze: Zunächst hat alles damit angefangen, die Arbeit im Bereich SEO-Content stärker zu verändern. Wir haben viel darüber diskutiert, inwieweit Texte über die KI erstellt werden können und sollten. Und diese Diskussion hat in 2022 richtig Aufschwung bekommen. Bis zum heutigen Tag kann ich sagen, dass die KI meiner Meinung nach noch nicht in der Lage ist, user-relevanten Content auf dem gleichen Niveau zu verfassen, wie es SEO-Redakteure umsetzen würden. Wird sie sich dahin entwickeln? Sagen wir mal so, es bleibt spannend. Dennoch kann sie auch jetzt schon als Inspirationsquelle, für kürzere Textpassagen, Zusammenfassungen und Meta-Tags genutzt werden. Mit der Entwicklung von ChatGPT kam der nächste große und entscheidende Sprung auf uns zu. Nicht nur, dass das Thema KI damit unglaublich an Präsenz gewonnen hat, es wurden uns auch weitere Möglichkeiten aufgezeigt, die über die Textarbeit hinausgehen. Themenrecherchen, Clusterungen, Makros, JavaScript-Erstellung und vieles mehr haben sich maßgeblich vereinfacht. Und wir stehen erst am Anfang! Denn Fakt ist, KI und ihre Nutzung wird ein Bereich sein, der auch das kommende Jahr prägen und einen großen Einfluss auf unsere Arbeit im SEO und darüber hinaus haben wird. Frei nach dem Motto „I’ll be back“ (ja, letztes Terminator-Zitat, versprochen), werden wir dazu auch noch mehr in unserem Ausblick sprechen.

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Der 2. Preis für „den größten Sprung in der Linse“ geht an Multisearch

Multisearch erlaubt es dem User, Bild- und Textkombinationen zu suchen. Dafür ein Beispiel aus dem Leben: Ihr seid hungrig und schaut euch entsprechend auf Instagram spannenden Food Content an. Mit Hilfe des Bildes eures Wunschgerichts und dem Suchbegriff „near me“ spielt euch Google nun die Restaurants in eurer Nähe aus, die euch euren Festtagsschmaus servieren. Ja, ich weiß, ein echter Gamechanger und das Ende der Zeit der Fertiggerichte und Dosensuppen. Doch tatsächlich kann Multisearch das Suchverhalten in den nächsten Jahren stark verändern. Neben Restaurants gibt es viele weitere Einsatzmöglichkeiten. Im Fashionbereich können User nun ihre Lieblingskleidungsstücke suchen und mithilfe von Textkombinationen in anderen Farben oder Schnitten finden. Auch How-to-Tipps können leichter gefunden werden: Ihr habt von der Schwiegermutter die nächste fantastische Zimmerpflanze bekommen, aber weder Ahnung wie sie heißt noch wie ihr sie bis zum nächsten Besuch am Leben halten könnt. Ein Foto mit der Textkombination „care instructions“ reicht aus. Aktuell lässt sich die Multisearch nur auf Englisch nutzen, was für uns momentan noch heißt: Mit Tütensuppe in einem schrecklichen Pulli vor unserer verdorrten Orchidee zu sitzen.

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Aber die Einsatzmöglichkeiten stehen noch am Anfang und werden uns sicher auch in 2023 weiter begleiten. So können wir in Zukunft mit weiteren Sprachen und auch neuen Features wie der Szenenerkennung rechnen, welche ebenfalls maßgeblichen Einfluss auf lokale Suchen und Offline-Conversions haben kann.

Neben Multisearch konnten wir aber grundsätzlich eine stärkere Visualisierung in den SERPs feststellen. Mobil hat Google bereits die Site Names eingeführt. Der Brandname wird über der URL in einem Dreiergespann aus Landingpage, Brand und Logo angezeigt. Wann dies auf Desktop ausgerollt wird, bleibt noch offen. Auch Produktbilder innerhalb der einzelnen Suchergebnisse, kleinere Bildergalerien und Videos, Reisekarten etc. füllen die SERPs und sorgen für eine stärkere Ausrichtung an dem Discover Erscheinungsbild.

Der dritte Preis für „die Masse machts“ geht an die Google Updates

 Wer sich bereits in 2021 gedacht hat, mehr geht nun wirklich nicht, wurde im letzten Jahr eines Besseren belehrt. Google hat noch einmal aufgedreht und in 2022 ordentlich Gas gegeben. Frei nach dem Motto „Du weißt gar nicht, was dich getroffen hat“ konnten wir SEOs mit einer Vielzahl von größeren Updates umgehen.

Doch starten wir am Anfang, an einem kalten Wintertag im Februar mit dem Page Experience Update, das nun auch für Desktop ausgerollt wurde. Im März ging es direkt weiter mit dem Product Review Update, das qualitativ hochwertige Produktbewertung mit relevanten Insights, eigenen Erfahrungen und Expertenmeinungen belohnt hat. Hier kann ich aber bereits etwas spoilern. Was das Update im März nicht geschafft hat, konnte das Product Review Update im Juli nachziehen und wer dann immer noch nicht genug hatte, durfte sich an einem weiteren gleichnamigen Update im September erfreuen. Betroffen waren zunächst nur englischsprachige Seiten.

Doch wir wollen den Spannungsbogen aufrechterhalten. Denn damit war es natürlich noch lange nicht getan. Was wäre ein SEO-Jahr ohne Kerne, die uns Google liebevoll gegen den Kopf schießt. So durften wir uns im Mai über das erste Core Update freuen. Wie auch in den Core Updates zuvor liegt auch hier wieder ein deutlicher Fokus auf dem Content. Spezialisten konnten im Vergleich zu generalistischeren Seiten gewinnen. Somit konnten Websites mit gutem Video Content und Expertenpositionierung profitieren. Im September kam dann das zweite Core Update des Jahres auf uns zu, das jedoch einen geringeren Impact auf die SERPs hatte.

Jetzt wird es allerdings etwas kniffliger, insbesondere für englischsprachige Websites, denn nur 3 Tage zuvor wurde das sogenannte Helpful Content Update ausgerollt. Wie der Name schon sagt, ging es hierbei um die Bereitstellung von hilfreichem Content. Google weist Seitenbetreibende darauf hin, lediglich relevanten Inhalt zu spielen, der auch einen Mehrwert bereitstellt. Entsprechend mussten Seiten verlieren, die nur für Suchmaschinen erstellten, unnötigen Content abbilden. Im Dezember folgte dann das zweite Helpful Content Update, das für alle Sprachen ausgerollt wurde. Man muss an dieser Stelle ehrlich sagen, Google winkt hier nicht mehr mit dem Zaunpfahl, sondern wirft direkt den gesamten Zaun auf uns: Ja, relevanter, hochwertige Content, der auf Expertise beruht, war, ist und bleibt wichtig! Immer noch! Wirklich!

Schlussendlich ist die Suchmaschine im letzten Quartal des Jahres mit dem Spam Update im Oktober und dem Link Spam Update im Dezember auch im Spam-Bereich noch einmal aktiv geworden. Wer im Oktober also größere Schwankungen wahrnehmen konnte, sollte die eigene Seite auf Verstöße hinsichtlich der Google Spam-Richtlinien überprüfen. Beim Link Spam Update kam es jetzt zum Einsatz von SpamBrain, das hilft, Link-Spam noch besser zu identifizieren.

Wer nun völlig den Überblick verloren hat, dem sagen wir: „Willkommen in 2022“. Für diesen Fall haben wir nochmal eine kleine Übersicht aller Updates für euch vorbereitet:

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Zum Abschluss noch unser 4. Preis für „Namen, die die Welt nicht braucht.“

Ja, auch in diesem Jahr durften wir uns wieder an ein paar Namensänderungen erfreuen. So wurden die Google Webmaster Richtlinien zu den Google Search Essentials, Data Studio wird zu Looker Studio und Google my Business wird zu Google Business Profile. Wir gratulieren allen Beteiligten zu ihren Namen, müssen aber ehrlicherweise zugeben, einen Einfluss auf unsere SEO-Arbeit haben diese Änderungen nicht wirklich. Aber es ist doch immer wieder schön, den Geist frisch zu halten und sich mal wieder neue Bezeichnungen zu merken. Seht es als solides Gehirnjogging.

Leer gehen dieses Jahr die Core Web Vitals und wie in jedem Jahr Voice Search aus. Während ich bei den CWV tatsächlich einen weiteren Sprung erwartet hatte, hätte mich Google mit einer Entwicklung in Sachen Voice Search tatsächlich stark überraschen können.

Der SEO-Kosmos ist groß und natürlich gibt es neben den besprochenen Themen im letzten Jahr noch viele Weitere, die uns beschäftigt haben, vom Ausbau der Search Console über strukturierte Daten und Quick Read Label bis hin zu Continuous Crawling für Desktop und Entwicklungen im Shopping Segment.

Wenn ihr tiefer einsteigen oder auch eure Erfahrungen und Meinungen teilen wollt, schreibt mir jederzeit. Ansonsten bleibt mir nur zu sagen:

Goodbye 2022 und auf ein spannendes 2023!
 – Julia Weißbach

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Julia Weißbach
Head of SEO
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