Von Désirée Schulz (Marketing Consultant), Sandra Mantovan (Senior Marketing Consultant), Theresa Schulte (Marketing Consultant), Jannik Friedlein (Marketing Consultant), Sophie Waldner (Marketing Consultant), Julia Weißbach (Head of SEO), Paul Kunz (Marketing Consultant), Kriemhild Holthusen (Senior Marketing Consultant) und Jennett Bremer (Senior Marketing Consultant)
Es ist an der Zeit, dass wir den Blick nach vorne wagen und uns gemeinsam der Frage stellen: Was wird aus uns SEOs in 2024? Welche Trends kommen auf uns zu, wie wird sich SEO entwickeln und welche Rolle wird KI spielen? 9 Suchmaschinenexpert:innen teilen ihre Meinung mit euch. Die AI hat sich auf jeden Fall schon ein gutes Bild von unseren Autor:innen gemacht 😊
Dési und der Kampf gegen die Schranken
Wusstest du, dass Millionen von Menschen auf der ganzen Welt Schwierigkeiten bei der Nutzung von Webseiten haben? In Deutschland sind 9,4 Prozent der Bevölkerung schwerbehindert, weltweit leben 15 Prozent der Menschen mit irgendeiner Form von Behinderung. Menschen mit leichter Sehschwäche, Konzentrationsschwäche, Farbschwäche oder vorübergehender Beeinträchtigung sind hier nicht mitgezählt. Barrierefreie Webseiten können dies ändern.
Doch was bedeutet Barrierefreiheit eigentlich?
Barrierefreiheit im Internet bezieht sich darauf, wie leicht Menschen mit Einschränkungen Webseiten nutzen können. Dies betrifft insbesondere das Hören, Sehen, Navigieren und Verarbeiten von Informationen. Barrierefreiheit soll also sicherstellen, dass alle Menschen gleichberechtigten Zugang zu Informationen, Dienstleistungen und Technologien haben.
Welche Anforderungen gelten für die Barrierefreiheit im Internet?
Zur Barrierefreiheit gibt es klare Vorgaben. Seit 2020 müssen alle öffentlichen Webseiten in der EU barrierefrei sein, und ab dem 28. Juni 2025 tritt in Deutschland das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz in Kraft. Es existieren Standards wie die Web Content Accessibility Guidelines, die verschiedene Barrierefreiheitslevels von A bis AAA definieren.
Meiner Meinung nach bedeutet das für uns im SEO, dass wir im Jahr 2024 verstärkt auf die Barrierefreiheit unserer Webseiten achten müssen, damit Barrierefreiheit im Internet endlich eine Selbstverständlichkeit wird. Mit wenigen Anpassungen können wir unsere Webseiten für alle zugänglicher und verständlicher machen. Dazu gehören: eine klare Struktur, lesbare Typografie, ausreichender Kontrast, beschreibende Texte für Bilder und Videos sowie Untertitel. Ebenso wichtig sind eine einfache Sprache und die Optimierung für mobile Endgeräte. Spezielle Tools zur Erstellung barrierefreier Webseiten können uns dabei unterstützen. Auch wenn Barrierefreiheit kein direkter Rankingfaktor ist, gehe ich davon aus, dass ihre Relevanz bei Suchmaschinen weiter steigen wird und schlussendlich allen nutzt.
Sandra, die Jägerin der verlorenen Usability
Kennt ihr das auch? Ihr wollt gerade auf einen Link oder einen Button klicken und zack, schon springt die Seite wie ein Turnierpferd bei der Springreit-Weltmeisterschaft. Die Falle schnappt zu und plötzlich wurde der falsche Inhalt angeklickt. Dies führt dann leicht zur Verärgerung der Nutzer:innen und damit zu wirklich abenteuerlichen Bounce-Rates, Time-On-Sites jenseits des „Tempel des Todes“ und weniger Besucher:innen als bei „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“. Meiner Ansicht nach waren da mal wieder die mittelalterlichen Werbebanner oder die unterirdischen Ladezeiten von so manchen antiquierten Seiten schuld. Ein berühmter Archäologe würde hier sagen „Das gehört in ein Museum!“
Doch das Jahr 2024 läutet hoffentlich den letzten Kreuzzug gegen die verlorene User Experience ein. Meiner Meinung nach versteht Google mithilfe von Nutzer:innensignalen immer mehr, ob eine Webseite den/die Nutzer:in auch tatsächlich zum gesuchten Schatz führt. Deswegen gehe ich davon aus, dass auch in diesem Jahr der Content leicht scannbar und klar lesbar sein muss. Das Layout der Seite sollte 2024 noch stärker auf die Suchabsicht angepasst werden. Dazu gesellen sich dann noch eine glanzvolle Mobile-Optimierung, eine übersichtliche Navigation, klare CTA-Elemente sowie eine heroische Ladezeit. Mein archäologischer Spürsinn sagt mir, dass neben guten Inhalten, die User Experience im Königreich der Suchmaschinenoptimierung in den nächsten Jahren entscheidend sein wird.
Ab März bietet Google dann auch noch ein neues Abenteuer in der Geschichte der Core Web Vitals. Denn die Schatzsucher:innen von Google schlossen sich für mehrere Jahre in ihren dunklen Katakomben ein und fanden nach langer Suche endlich den neuen Messwert INP (Interaction to Next Paint). Im Gegensatz zum FID erfasst der INP die Latenz aller Interaktionen während des Besuchs einer Webseite. Für viele Webseitenbesitzer:innen könnte der neue Wert zu einem allgegenwärtigem Damoklesschwert oder eventuell auch zum erstrahlenden heiligen Gral werden. Die Hoffnung stirbt zuletzt und vielleicht können wir ja dieses Jahr endlich mit der verschollen geglaubten Benutzerfreundlichkeit in den Sonnenuntergang reiten!
Thessa und der Aufstieg der Robo-Redakteur:innen
Im Jahr 2023 haben wir mit Tools wie ChatGPT, Bard oder Neuroflash bereits einen Vorgeschmack darauf bekommen, wie künstliche Intelligenz das Schreiben von Online-Inhalten verändern und bereichern kann. Doch schon früh zeigten sich auch Herausforderungen, sodass wir gespannt sein dürfen, wie sich die Content-Erstellung mit Hilfe von KI-Tools im Jahr 2024 entwickeln wird.
KI-Schreibassistenten ziehen ihre Informationen aus online vorhandenen Daten. Im Unterschied zum Menschen können sie nicht auf alle Inhalte zugreifen (dafür sorgten schon früh Möglichkeiten, Chatbots von einer Webseite auszuschließen). Darüber hinaus sind sie nicht zur Erstellung völlig neuer Inhalte fähig. Die „Frankenstein-Technik“, mit der KI-Tools Texte zusammensetzen, führt dazu, dass oft Originalität und Emotionen fehlen. Aktuell sieht es zwar nicht danach aus, als würde die Methode des Aneinanderreihens von Worten nach dem Wahrscheinlichkeitsprinzip bald von einem neuen System abgelöst werden. Jedoch lässt die Geschwindigkeit, mit der sich GPT, Claude und Co. im vergangenen Jahr entwickelt haben, auf neue und verbesserte Features im Jahr 2024 hoffen. Wenn dann noch Fehler wie das gelegentliche Vorkommen von Falschinformationen ausgemerzt werden, können KI-Schreibassistenten Autorinnen und Autoren im kommenden Jahr einen noch größeren Mehrwert bieten. Interessant wird vor allem, ob sich KI-Sprachmodelle hinsichtlich EEAT verbessern. Dadurch könnten sie mehr denn je als effektivitätssteigernde und vertrauenswürdige Hilfe dienen. Denn personalisierte und personalisierbare Inhalte werden meiner Meinung nach in Zukunft als das Qualitätsmerkmal für hochwertigen Content stehen. Auch diese Entwicklung ist ironischerweise der Evolution von KI-Tools zu verdanken.
Jannik und die Rebellion der Maschinen
Herzlich willkommen in 2024 – einem Jahr, das meiner Meinung nach eine beispiellose Ära in der Suchmaschinenwelt einläuten wird. Die von fortschrittlichen KI-Technologien angetriebene Search Generative Experience hat das Nutzer:innenerlebnis in der Google-Suche bereits grundlegend verändert, aber ich gehe davon aus, dass wir erst am Anfang dieser Revolution stehen.
Stellt euch vor: Ihr sucht nach einem neuen Kochrezept. Die KI wird künftig nicht mehr nur eine Liste von Links generieren, sondern ein maßgeschneidertes, interaktives Kocherlebnis bieten. Ihr werdet nicht nur das Rezept sehen, sondern auch Schritt-für-Schritt-Anleitungen, ergänzt durch Video-Tutorials, die sich eurem Kochtempo anpassen – eine Entwicklung, die die Art und Weise, wie wir Informationen suchen und nutzen, revolutionieren wird. Außerdem werden die gesuchten Rezepte nicht nur nach euren Interessen angezeigt, sondern können auch individuell an eure Bedürfnisse angepasst werden.
Oder ihr sucht nach einem bestimmten Produkt. Gebt ihr zum Beispiel “neuestes Smartphone 2024” ein, wird euch eine 3D-Visualisierung der neuesten Modelle erwarten, die ihr virtuell in der Hand halten und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten könnt. Preise, Bewertungen und Verfügbarkeit werden in Echtzeit eingeblendet, sodass ihr sofort wisst, wo ihr das beste Angebot bekommt und euch in der Google-Suche für dieses entscheiden könnt. Und das alles bestückt mit individuellen Informationen zu den gesuchten Produkten. Dann fehlt nur noch (wie von Google bereits angeteasert) der direkte Bezahlvorgang in der Suche, mit welchem Nutzer:innen dann den gesamten Conversion-Funnel in der Suche durchlaufen könnten.
Auch das neue Suchprojekt names Magi wird, denke ich, 2024 weiter vorangetrieben und durch die sich immer weiter entwickelnden KI-Modelle, wie Googles eigene Hochleistungs-KI Gemini, unterstützt. Ich gehe davon aus, dass Google und andere Suchmaschinenanbieter mit diesen strategischen Entscheidungen zukünftig verstärkt auf eine umfassende Suche mit allen Sinnen setzen werden. Dies bedeutet, dass die Suchmaschinenoptimierung sich weiterentwickeln muss, um mit diesen Neuerungen Schritt zu halten. Wir müssen Inhalte schaffen, die nicht nur informativ sind, sondern auch ein interaktives und personalisiertes Erlebnis bieten. Aus meiner Sicht wird sich unsere Rolle von reinen Informationsvermittlern zu Schöpferinnen und Schöpfern von fesselnden, dynamischen und intelligenten Nutzer:innenerfahrungen entwickeln.
Sophie und ein soziales Experiment
Social SEO ist die Kombination aus einer Content-Strategie, einer Social-Media-Strategie und den SEO-Zielen eines Unternehmens bzw. einer Marke. Für eine erfolgreiche Umsetzung sollten in allen drei Bereichen passende Ziele und Maßnahmen festgelegt werden. Social SEO dient dazu, das Ranking einer Website zu verbessern und mehr Traffic zu generieren. Dafür sind auch Teilen, Speichern und Kommentieren wichtige Funktionen, die von Suchmaschinen ausgewertet werden.
Bereits in den letzten Jahren hat Social SEO stetig an Bedeutung gewonnen und ist auch 2024 nicht wegzudenken. Mittlerweile verschwimmen zunehmend die Grenzen zwischen der Suche auf Social Media und Suchmaschinen. Plattformen wie TikTok beispielsweise gehen einen Schritt weiter und bieten eine integrierte Suche an. Dadurch müssen Nutzer:innen die App nicht einmal mehr verlassen, um etwas zu suchen. Schon hier zeigt sich, wie wichtig es ist Social Media Marketing und SEO in die Gesamtstrategie zu integrieren.
Die größte Herausforderung besteht nun darin, die unterschiedlichen Suchintensionen sowie das Verhalten der User auf Social Media zu verstehen und zu nutzen. Wir sollten uns also fragen, wie in den sozialen Medien nach Inhalten gesucht wird. Aber auch welche Posts zum Interagieren anregen. Beiträge, die diese Punkte abdecken, haben schlussendlich das Potenzial ganz oben in der Suche aufzutauchen.
Social SEO kann die Markenbekanntheit steigern, mehr Traffic generieren und, abhängig von der Plattform und Suchmaschine, hochwertige Backlinks für die Website erzeugen. Social SEO sollte spätestens 2024 als eine Möglichkeit betrachtet werden, die eine Brücke zwischen Social Media und SEO baut und als integraler Bestandteil der Gesamtstrategie unerlässlich ist.
Julia und ihr Schiff auf dem Content Meer
Schon in 2023 hat die KI Aufgaben für uns im SEO erleichtert, produktiver gestaltet und unseren Aufgabenbereich erweitert. Dadurch ist zum Teil eine Contentflut entstanden der Suchmaschinen nicht mehr gewachsen waren. Erneut wurde Qualität in den Mittelpunkt gerückt.
Darüber hinaus gehe ich davon aus, dass wir in 2024 noch wesentlich mehr Möglichkeiten hinzubekommen werden, die ebenfalls stark in den Content-Bereich eingreifen werden. Dazu zählt nicht nur die Unterstützung bei der Textentwicklung sondern auch die Erstellung von anderen Content-Formen. Mit Hilfe der künstlichen Intelligenz ist es uns SEOs nun möglich selbst Bilder, Grafiken und auch Videos zu erstellen, die den Needs der Suchmaschine und des Users genügen. Während wir zuvor stark abhängig von vorhandenen Bilderdatenbanken, Shootings oder von Budgets für geplante Videodrehs waren oder mit Bild- und Videomaterial arbeiten mussten, was teils für andere Kanäle geschaffen wurde, sind wir nun endlich frei! Nagut noch nicht ganz. Man muss ehrlich sagen, dass die Entwicklungen auch nach 2023 noch am Anfang stehen, aber ich gehe davon aus, dass Bilder und Videoproduktion 2024 einen gewaltigen Sprung machen werden und uns die Möglichkeiten geben eine ganzheitliche Contentstrategie zu entwickeln und zu leben. Damit werden wir noch einfacher neue Traffic-Quellen wie Video- oder Social Media Suchmaschinen für uns erschließen können.
Was bedeutet das für uns als SEOs? Die Notwendigkeit, sich kontinuierlich weiterzubilden und mit den technologischen Entwicklungen Schritt zu halten, wird noch wichtiger. Als SEOs müssen wir uns mit den neuesten KI-Tools vertraut machen, die nicht nur in der Lage sind, Texte zu generieren, sondern auch komplexe visuelle Inhalte anzupassen und zu optimieren. Dies erfordert ein tiefes Verständnis dafür, wie diese Inhalte von Suchmaschinen bewertet und von Nutzern wahrgenommen werden. Darüber hinaus müssen wir lernen, wie wir die Authentizität und Markenidentität innerhalb dieser automatisiert erstellten Inhalte bewahren können. Indem wir diese neuen Werkzeuge meistern, können wir nicht nur die Sichtbarkeit und das Engagement erhöhen, sondern auch innovative Wege finden, um Geschichten zu erzählen und Botschaften zu vermitteln. Wir müssen diesen neuen Verantwortungsbereich annehmen und nutzen wollen. Wir müssen Video- und Bildgenerierung als Teil unseres Jobs der Contenterstellung verstehen. Damit kann es uns gelingen Inhalte für die unterschiedlichsten User bereitzustellen und breiter zu gestalten. Content wird damit mit mehr und mehr Sinnen erlebbar. Und würde das nicht wundervoll zu einer Suche passen, die alle Sinne einspannen möchte? 😉
Paul schreibt und Google nimmts persönlich
In einer Zeit, in der die Online-Welt kontinuierlich wächst und sich verändert, rückt meines Erachtens eine entscheidende Entwicklung verstärkt in den Fokus von Suchmaschinen: Die Integration von Personen und personenbezogenen Informationen in den Suchergebnissen (SERPs).
Google hat in dieser Hinsicht bereits bedeutende Schritte unternommen. So zielen eine Reihe von neuen Features und Updates darauf ab, den Nutzern ein tieferes Verständnis und mehr Kontext über die Personen hinter den Inhalten zu bieten, die in den Suchergebnissen präsentiert werden.
Ein meiner Meinung nach besonders wichtiges Update, welches diese Tendenz verdeutlicht, betrifft das verstärkte Einbeziehen von strukturierten Daten für Profilseiten und Diskussionsforen. Durch dedizierte Markups haben Seitenbetreiber jüngst die Möglichkeit erhalten, relevante Informationen über Autor:innen und Creators auf ihren Seiten hervorzuheben. Diese Daten ermöglichen eine umfassendere Darstellung von Personen in den Suchergebnissen, angefangen bei Namen, Social Handles, der Anzahl der Follower bis hin zu Profilfotos.
Eine weitere Neuerung, welche ebenfalls darauf abzielt, ist das Perspectives-Feature, welches Inhalte von YouTube, Reddit, TikTok und anderen Plattformen in den Suchergebnissen integriert. Dadurch können Suchende Videos, Bilder und Texte, die in Diskussionsforen, Frage-und-Antwort-Seiten sowie auf Social-Media-Plattformen geteilt werden, direkt in den Suchergebnissen sehen.
Parallel zu diesen Entwicklungen hat Google auch Verbesserungen im Bereich des Datenschutzes vorgenommen. Das Unternehmen arbeitet daran, Nutzer:innen mehr Kontrolle über ihre persönlichen Daten zu geben. Zukünftig wird es einfacher sein, unerwünschte Suchergebnisse zu entfernen und persönliche Daten aus der Suche zu löschen. Ein Dashboard wird Nutzer:innen dabei helfen, Informationen zu überwachen und gegebenenfalls die Löschung anzufordern.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen gehe ich davon aus, dass Google auch 2024 verstärkt auf die Darstellung von Inhalten aus erster Hand setzen wird, sei es von renommierten Expert:innen oder von Creators, die sich in sozialen Medien und Foren äußern.
Die Zielsetzung hinter diesen Entwicklungen liegt in meinen Augen wahrscheinlich darin, den Nutzer:innen authentische und relevante Informationen zu bieten. Auf diese Weise kann das Unternehmen insbesondere jüngere Zielgruppen besser ansprechen und so seine Nutzer:innenbasis dahingehend ausbauen.
Kriemhild – The Empire links back
Trotz der Aussage von Google, dass Backlinks nicht mehr zu den drei wichtigsten Rankingfaktoren gehören, denke ich, dass sie nach wie vor wichtig für die Sichtbarkeit und das Ranking von Websites sind. Meiner Meinung nach behalten daher Backlinks einen wichtigen Stellenwert auch im Jahr 2024 in der Suchmaschinenoptimierung. Suchmaschinen wie Google verwenden Backlinks weiterhin als Vertrauenssignal und Indikator für die Qualität und Relevanz einer Website. Allerdings hat sich die Bedeutung von hochwertigen und thematisch relevanten Backlinks gegenüber der reinen Anzahl verstärkt.
Im Jahr 2024 liegt der Fokus auf natürlichen, organischen Verlinkungen, und Suchmaschinenalgorithmen sind besser darin geworden manipulative Praktiken zu erkennen. Unternehmen sollten daher auf eine strategische Backlink-Strategie setzen, die auf Qualität statt Quantität abzielt. Es gilt, qualitative Inhalte zu erstellen, die für die Zielgruppe relevant sind und die Konkurrenz übertreffen, um natürliche Backlinks zu generieren. Ohne ausreichende und hochwertige Backlinks wird es schwer sein, in den Suchergebnissen erfolgreich zu sein.
Jedoch können wir, meiner Ansicht nach, mit einer weiteren Verschiebung der Bedeutung rechnen, da sich die Suchalgorithmen, wie bereits im vergangenen Jahr noch mehr auf nutzer:innenorientierten und tatsächlich hilfreichen Content, worin echte Erfahrung einfließen, fokussieren werden.
Hier stellt sich mir jedoch die Frage, ob dieser Fokus nicht wiederrum automatisch zu mehr und guten Backlinks führt …?
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass Backlinks im Jahr 2024 zwar nicht mehr an erster Stelle stehen und wahrscheinlich auch weiter an Bedeutung verlieren werden. Dennoch werden sie ein entscheidender Bestandteil einer erfolgreichen SEO-Strategie bleiben, denn den einen großen SEO-Hebel gibt es ohnehin nicht, SEO ist immer ein Zusammenspiel aus vielen unterschiedlichen Faktoren zu denen auch Backlinks gehören.
Jennett und das Sterne-Buffet
EEAT (Experience, Expertise, Authority und Trust) wird auch im Jahr 2024 eine wichtige Rolle im SEO und bei der Content-Erstellung spielen. Mit diesem Konzept fördert Google qualitativ hochwertigen Content in der Suche, was gerade im Zeitalter von KI und der damit einhergehenden automatisierten und beschleunigten Content-Erstellung immer wichtiger wird. Doch kann KI-generierter Content überhaupt dem EEAT-Konzept gerecht werden? Es kommt auf die Thematik an, aber spätestens beim Kriterium Experience könnte es schwierig werden. Google sagt dazu: Es kommt auf die Qualität an und nicht darauf, wie der Content produziert wird. Langfristig wird die Entwicklung wohl dahin gehen, dass, wenn bei der Erstellung von qualitativ hochwertigem Content auf KI zurückgegriffen wird, dieser dann durch Autor:innen um weitere EEAT-Faktoren ergänzt wird, um den Richtlinien von Google zu entsprechen.
Auch in Zeiten von Desinformation und Fake News wird EEAT im Jahr 2024 an Bedeutung zunehmen. Darüber hinaus verlangt Google in seinen Richtlinien für Google Perspectives eine gewisse ‚Expertise und Erfahrung‘, um in den Suchergebnissen angezeigt zu werden. Das wird für die Generative Search Experience nicht anders sein. Um in den KI-generierten Teil der Suchmaschine zu gelangen, müssen Webseiten wahrscheinlich als Autorität von Google wahrgenommen werden. Die KI-Box inkl. Verlinkungen ist das erste, was Nutzer:innen sehen (zumindest auf Desktop Devices) und daher eine wichtige Traffic-Quelle für Webseiten. Darüber hinaus können wahrgenommene Autoritäten wie bestimmte Brands in KI-generierten Inhalten erwähnt und empfohlen werden, was ihre Präsenz zusätzlich erhöht.
Meiner Meinung nach bleibt es abzuwarten, wie sich die Bewertung von Inhalten in Bezug auf EEAT unter Berücksichtigung von KI entwickeln bzw. verändern wird. Fest steht jedoch, dass Google qualitativ hochwertigen und ‚user-first‘ Content weiterhin honoriert und es sich lohnt, sich weiterhin darauf zu konzentrieren.
Head of SEO