Let’s talk: Welche Aufgaben wird uns AI künftig im SEA abnehmen?

Unser neues Interviewformat “let’s talk” geht in die erste Runde zusammen mit Ben, einem unserer Expert:innen im Search Engine Advertising (SEA). Er beantwortet uns drei spannende Fragen in Bezug auf sein Spezialgebiet.

Ben: Hierzu habe ich zwei Punkte. Zum einen ist SEA – entgegen der Vorstellung vieler Menschen, viel mehr als nur Keywords und Textanzeigen. Gerade in jüngster Zeit kommen immer mehr Multi-Plattform-Kampagnentypen von Google wie Performance Max und Demand Gen-Kampagnen dazu. Dies zeigt eine Vielfalt und einen stetigen Wandel des Kanals, in dem verschiedene Anzeigenformate, wie Videos und Bilder, zusammenkommen. Zum anderen ist SEA kein Ersatz für SEO und gleichzeitig keine Konkurrenz. Im Idealfall ergänzt sich beides und ist Teil einer übergeordneten, integrierten Search-Strategie. So schafft SEA Mehrwert durch Inkrementalität, einen effizienteren Budgeteinsatz und Synergieeffekte.

Ben: AI wird die Automatisierung von Routineaufgaben nicht nur immer weiter, sondern auch immer schneller vorantreiben. Das ist schon jetzt sichtbar und dadurch wird unsere Arbeit effizienter. Im besten Fall haben wir mehr Zeit für strategisches Denken und Kreativität. Außerdem wird AI mit großer Wahrscheinlichkeit eine immer größere Bedeutung bei der Analyse von großen Datenmengen erhalten, beispielsweise um Muster zu identifizieren und datengetriebene Entscheidungen zu treffen. Bei allen AI-Anwendungen beruht das Ergebnis auf der Qualität der Daten, mit denen sie arbeiten kann. Das bedeutet, dass es immer wichtiger wird, der AI hochwertige und aufbereitete Daten zur Verfügung zu stellen.

Corinna: Welche Routineaufgabe könnte eine AI beispielsweise übernehmen?

Ben: Aufgaben, die AI im SEA schon seit einiger Zeit übernimmt, sind die Gebotssteuerung und die optimierte Ausspielung von Anzeigen über verschiedenen Placements und Formate. Was noch kommen könnte und teilweise bereits möglich ist, sind automatisierte Reportings. Außerdem sind die Auswertung von Daten und die Ausgabe der Ergebnisse in natürlicher Sprache durch die AI schon möglich. Weitere Beispiele wären das Schreiben von Anzeigentexten, was auf Wunsch zum Teil jetzt schon von Google durch AI gemacht wird. Natürlich bleibt dahinter immer noch eine menschliche Kontrolle.

Ben: Die Basis dafür ist, die Ziele zunächst einmal zu identifizieren, klar und smart. Was wir ausgehend davon im Online Marketing immer einsetzen, ist der kontinuierliche Zyklus aus Aufstellung von Hypothesen, Testen dieser Hypothesen, Analyse der Ergebnisse und entsprechenden Optimierungen – so schließt sich der Kreis und es geht wieder von vorne los. Weil wir in so einem schnelllebigen Umfeld arbeiten, ist es wichtig, die perfekte Balance aus einer langfristigen und nachhaltigen Strategie und einer hohen Anpassungsfähigkeit zu finden. Denn es ändert sich immer wieder etwas – z.B. gibt es neue Kampagnentypen oder neue Formate. Man muss immer up-to-date sein, um darauf reagieren zu können. Letztendlich ist die Kombination aus beidem der Schlüssel, um die richtigen Ziele zu erreichen. Im Agenturumfeld ist besonders die Kollaboration wichtig. Wir setzten das bereits gut um und arbeiten in den Teams zusammen, auch fachübergreifend. Außerdem gilt es, aktiv den Wissenstransfer in der Agentur und in den Teams voranzutreiben.